Gospelchurch 2000

St. Galler Tagblatt vom 23. Februar 2000

«Gospelchurch macht Spass»


Am letzten Sonntag ging es beim «Gospelchurch» lustig zu und her. In der evangelischen Kirche Feld wurde gesungen, geklatscht und gelacht. Im «Gospelchurch»-Gottesdienst waren zwei Clowns und der Träger des «Födlebürger»-Ordens zu Gast.

DANIELA KLAUS

Flawil. Der Gospelchor erfreut sich grosser Beliebtheit: schon vor 19.00 Uhr strömte Gross und Klein in die Kirche und wurde vom Gospelchor unter der Leitung von Urs Leuenberger mit modernen Rhythmen willkommen geheissen. Der Abend versprach fröhlich zu werden. Umso mehr, als plötzlich die beiden Clowns und Artisten Distinow und Xenius als Duo XeDiswiss auftraten. Mit ihren unglaublichen Diabolokünsten versetzten sie so manch einen ins Staunen. Viele fragten sich, was Clowns in einem Gottesdienst zu suchen hätten. Pfarrer Marti erklärte, dass gerade Clowns ein lachendes und ein weinendes Auge hätten, was auch auf Jesus Christus zutreffe. Zudem tragen Clowns Masken, und dies war das Thema des Abends.

Bunt und lustig ging es darauf weiter, als die vielen Kinder ein Kinderlied sangen und dazu die verteilten Hüte in der Luft schwenkten. Nach der darauffolgenden Stille stellte Urs Leuenberger den Gast und Interviewpartner Alfons Sonderegger vor. Alfons Sonderegger ist katholischer Pfarrer in St.Gallen und Träger eines besonderen Ordens. Er gehört zu den «Födlebürgern» der Stadt St.Gallen. Diesen Orden trage er sehr gerne, habe er ihn doch den Menschen um einiges näher gebracht. Die Frage, ob er sich denn auch in einer evangelischen Kirche wohl fühle, beantwortete er mit einem selbstverständlichen Ja, und dies war ihm auch anzusehen. Wie es bereits im vorausgegangenen Gebet angesprochen wurde, betonte auch Pfarrer Sonderegger, dass man vor Gott keine Maske zu tragen brauche, sondern jeder mit seinem wahren Gesicht akzeptiert und geliebt werde. Zum Erstaunen des Publikums bot er sogar noch eine Kostprobe seines Hobbys, des Bauchredens. Dazwischen durften die Gottesdienstbesucher mitsingen, und der Gospelchor zeigte, dass sein Repertoire zunehmend grösser wird und er sich fortlaufend weiter entwickelt. Eine spezielle Verabschiedung hatten auch die beiden Clowns bereit. Sie liessen es sich nicht nehmen, Pfarrer Felix Marti mit Ballonfiguren wie Sonnenbrille, Regenschirm, Wachhund usw. einzudecken.